zum Hauptinhalt springen

12. Literaturtreffen im Günter Grass-Haus

Pressemitteilung als PDF

Pressemitteilung vom 06.02.2017
Im Jahr 2005 hat Günter Grass das Lübecker Literaturtreffen ins Leben gerufen. Die Autoren lesen sich unveröffentlichte Manuskripte vor und diskutieren miteinander. Am übernächsten Wochenende findet das Treffen nun zum 12. Mal statt – zum zweiten Mal nach dem Tod des Literaturnobelpreisträgers. In Lübeck erwartet werden Zora del Buono, Olga Grjasnowa, Dagmar Leupold, Eva Menasse, Norbert Niemann, Robert Schindel, Fridolin Schley, Ingo Schulze, Tilmann Spengler und Feridun Zaimoglu.

Auch die Öffentlichkeit hat etwas davon: Zum Abschluss – am Samstag, 18. Februar - lesen die teilnehmenden Autoren in den Kammerspielen des Theaters aus ihren Werken vor. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro / 10 Euro. Schüler im Klassenverbund zahlen 3,50 Euro. Kartenreservierungen über das Theater Lübeck: Telefon 0451-399600. Förderer und Kooperationspartner: Freundeskreis Günter Grass-Haus, Theater Lübeck, Radisson Blu Senator Hotel und die Günter und Ute Grass-Stiftung.

Informationen zu den Autoren:

Zora del Buono studierte Architektur an der ETH Zürich und der HdK Berlin. Sie gehörte 1996 zu den Gründungsmitgliedern der Zeitschrift "mare", im mareverlag erschienen ihre ersten drei Bücher "Canitz' Verlangen" (Roman, 2008), "Big Sue" (Roman, 2010) und "Hundert Tage Amerika - Begegnungen zwischen Neufundland und Key West" (Literarisches Reisebuch, 2011). Im literarischen Programm von C.H. Beck erschien 2015 ihre Bauarbeiter-Novelle "Gotthard" und im selben Jahr bei Matthes & Seitz in der Reihe "Naturkunden" das Nature-Writing-Buch "Das Leben der Mächtigen - Reisen zu alten Bäumen. Im September 2016 ist ihr Campus-Roman "Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt" bei C.H. Beck erschienen. Zora del Buono unterrichtet Literarisches Schreiben und Journalismus in der Schweiz und den USA. Sie lebt in Berlin und Zürich.

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland, Israel und der Türkei. Für ihren vielbeachteten Debütroman "Der Russe ist einer, der Birken liebt" wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2014 „Die juristische Unschärfe einer Ehe“, gefördert durch das Literaturstipendium des Berliner Senats und den Chamisso-Förderpreis. Beide Romane wurden für die Bühne dramatisiert. 2017 erscheint „Gott ist nicht schüchtern“.

Dagmar Leupold, 1955 in Niederlahnstein geboren, studierte Komparatistik in Marburg und Tübingen und promovierte in New York. Für ihre vielseitigen literarischen Arbeiten – Gedichte, Romane und Essays – erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. 2009 veröffentlichte sie den Roman „Die Helligkeit der Nacht“, 2013 den Roman „Unter der Hand" und 2016 "Die Witwen". Dagmar Leopold leitet das „Studio Literatur und Theater“ an der Universität Tübingen. Sie lebt in Kirchseeon bei München.

Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, war als Journalistin und Redakteurin tätig. Sie begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London und arbeitete nach einem Aufenthalt in Prag als Kulturkorrespondentin in Wien. Seit 2003 lebt sie in Berlin. Mit „Vienna“ veröffentlichte sie 2005 einen viel beachteten Debütroman. 2009 erschien ihr Buch „Lässliche Todsünden“, 2011 „Wien. Küss die Hand, Moderne“, 2013 ihr Roman „Quasikristalle“. Zuletzt veröffentlichte sie „Lieber aufgeregt als abgeklärt“ (Essays, 2015).

Norbert Niemann, 1961 in Landau an der Isar geboren, studierte Literatur, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte in Regensburg und München. Er wurde vielfach geehrt, unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Akzente“. 1998 brachte er mit „Wie man's nimmt" seinen ersten Roman heraus. 2008 erschien sein Buch „Willkommen neue Träume“, im Jahr 2014 "Die Einzigen".

Fridolin Schley wurde 1976 in München geboren. Nachdem er seinen Zivildienst in Freiburg/Brsg. absolvierte, studierte er Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (abgeschlossen 2004) sowie Germanistik, Philosophie und Politik in München und Berlin. 2001 - 2005 lebte er in Berlin, 2009/10 in den USA, wo er an seiner Dissertation über das Essaywerk von W. G. Sebald schrieb. Unter dem Titel "Kataloge der Wahrheit" erschien sie im Jahre 2012. Die ersten literarischen Bücher veröffentlichte er noch als Student. Dem Roman "Verloren, mein Vater", der mehrfach ausgezeichnet wurde, folgten die Erzählbände "Schwimmbadsommer" und "Wildes Schönes Tier", der 2007 mit dem Tukan-Preis der Stadt München ausgezeichnet wurde. 2013 erschienen die Erzählungen „Die leuchtende Stadt“ in dem von Maximilian Dorner gegründeten Kollektivportal ‚Autorenedition Sarabande‘, 2014 der Essay-Foto-Band "Die Achte Welt". 2015 gab er das Buch "Fremd" heraus, eine Anthologie gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. 2016 erschien die Novelle "Die Ungesichter". Daneben publizierte er Beiträge für Zeitungen und Anthologien, etwa für das Kursbuch oder die Süddeutsche Zeitung. Er lebt in München und arbeitet neben dem Schreiben als Redakteur des Literaturportals Bayern sowie als Verlagslektor.

Tilman Spengler, 1947 in Oberhausen geboren, studierte Sinologie und war mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in Starnberg beschäftigt. Neben seiner akademischen Tätigkeit publiziert er regelmäßig in der „Zeit“, „Geo“ und „Die Woche“. 1991 veröffentlichte er die Romanbiografie "Lenins Hirn", die in einundzwanzig Sprachen übersetzt wurde. Danach folgten zahlreiche weitere Publikationen, unter anderem „Sind Sie öfter hier? Von der Kunst, ein kluges Gespräch zu führen“ (2009) und „Wahr muss es sein, sonst könnte ich es nicht erzählen. 30 Glücksfälle der Weltliteratur“ (2011). Zuletzt erschienen "Haben Sie das wirklich alles im Kopf? Glücksfälle der Weltliteratur" (2013) und "Waghalsiger Versuch, in der Luft zu kleben" (2015).

Feridun Zaimoglu, geboren 1964 in Bolu (Türkei), lebt seit mehr als 30 Jahren in Deutschland, seit 1985 in Kiel. Er studierte Kunst und Humanmedizin und arbeitet heute als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist. 1997 erhielt er den "civis Hörfunk- und Fernsehpreis" zusammen mit Thomas Röschner für den Beitrag "Deutschland im Winter - Kanakistan. Eine Rap-Reportage". Im November 2000 kam der Film "Kanak Attack", die Verfilmung seines Buches "Abschaum", in die Kinos. Feridun Zaimoglu wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2007 mit dem Grimmelshausen-Preis und 2010 mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis. Im Jahr 2011 erschien „Ruß“, zwei Jahre später die Liebesgeschichte "Der Mietmaler". Zuletzt veröffentlichte er die Romane "Isabel" (2014) und "Siebentürmeviertel" (2015).