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© Günter und Ute Grass Stiftung / Steidl Verlag
© Günter und Ute Grass Stiftung / Steidl Verlag

Digital geführte Tour nach Behlendorf

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In diesen schwierigen Zeiten, in denen es sich empfiehlt, Abstand zu halten, bietet das Günter Grass-Haus bald den idealen Anlass für einen Ausflug aufs Land: Ab dem Herbst ist es möglich, mithilfe der App „Kanal digital“ auf den Spuren von Günter Grass von Lübeck bis nach Mölln durch das Stecknitztal zu wandeln. Eine der wichtigsten Stationen dabei ist Behlendorf im Herzogtum Lauenburg, wo der Literaturnobelpreisträger die letzten 30 Jahre seines Lebens seinen Wohnsitz hatte und auch ganz bewusst seine letzte Ruhestätte fand. Egal ob beim Wandern, Joggen oder im Auto – die App geleitet ihre Nutzer:innen auf deren mobilen Endgeräten von einer relevanten Station zur nächsten und versorgt Interessierte jeweils lokal mit digitalen Informationen, Erinnerungsstücken, Geschichten und kulturellen Angeboten. Die Route verläuft durch den Naturpark Lauenburgische Seen entlang des Elbe-Lübeck-Kanals, der für Radtouren und Wanderungen äußerst beliebt ist.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Förderprogramms LandKULTUR mit 100.000 Euro unterstützt. Ziel ist es nicht nur, das Leben von Günter Grass digital und interaktiv erfahrbar zu machen, sondern auch, Interessierten dieses idyllische ländliche Gebiet nahe Lübeck vorzustellen. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner: „An diesem Projekt zeigt sich: Mit der Digitalisierung stärken wir nicht nur die Daseinsvorsorge in den ländlichen Räumen, sondern auch die kulturelle Vielfalt. Denn Kultur ist Nahrung für Geist und Seele. Bücher und Bilder beschreiben Landschaften und Heimat, ihre Menschen und ihre Geschichten – Günter Grass und sein Werk sind dafür ein eindrucksvolles Beispiel.“ Gerade in den ländlichen Regionen, wo es keine großen Theater, Museen und Konzertsäle gebe, habe es die Kunst oft schwer, so Ministerin Klöckner, deren Ministerium auch für den ländlichen Raum zuständig ist, weiter. „Mit LandKULTUR unterstütze ich deshalb neue kulturelle Ideen und Angebote, die das Leben auf dem Land noch attraktiver machen – und das künstlerische Erbe einer Region erlebbar.“

Gabriele Hiller-Ohm, SPD-Bundestagsabgeordnete für Lübeck, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt mit der neuen App eine weitere kulturelle Attraktion für Lübeck und das Herzogtum Lauenburg haben. Mit der digitalen Tour kann jeder und jede auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen und vieles zu Günter Grass und der ländlichen Umgebung erfahren. Ob alleine oder in einer Gruppe, ob per Fahrrad oder zu Fuß, das Tempo bestimmen Sie selbst. Das ist ein weiteres Highlight für unseren Tourismus in der Hansestadt und ihrer Umgebung und eine gute Möglichkeit auch in Pandemiezeiten ein kulturelles Angebot wahrzunehmen.“

Auch Lübecks CDU-Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Claudia Schmidtke zeigt sich erfreut über dieses neue Angebot: „Unsere wunderbare Region ist um einen digitalen kulturellen Schatz reicher. Leben und Werk des Nobelpreisträgers Günter Grass können nun auch mo-dern per App erkundet werden. Ich freue mich über die Förderung von Kunst und Kultur in dieser besonderen Form."

Der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, ergänzt: „Durch dieses neue digitale Angebot rücken die Nachbargemeinden Lübeck und das Herzogtum Lauenburg dichter zusammen. Es ist für Einheimische wie Touristen gleichermaßen eine Bereicherung, die herrliche Region rund um die Hansestadt zu erschließen – und dies dank der App nun auf den Spuren des berühmten Lübecker Literaturnobelpreisträgers Günter Grass. Natur wird mithilfe von Kultur erlebbar gemacht. Das ist gerade für diese Zeiten ideal.“

Das Günter Grass-Haus erprobt seit Jahren neue Formen der Vermittlung von Literatur und Bildender Kunst. Das Werk des multimedial arbeitenden Künstlers Grass sei dafür nahezu prädestiniert, so Museumsleiter Dr. Jörg-Philipp Thomsa. Die inhaltliche Konzeption wurde von der Digitalen Kuratorin Julia Wittmer erarbeitet, die Agentur NMY aus Frankfurt ist für die technische Entwicklung und Programmierung zuständig.