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"Günter Grass-Preis - von Autoren für Autoren"

Der Günter Grass-Preis 2017 geht an Katja Lange-Müller

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Pressemitteilung vom 12.01.2017
Zum zwölften Mal treffen sich im Februar 2017 auf Anregung von Günter Grass Autoren in Lübeck, um miteinander über ihre aktuellen Arbeiten zu diskutieren. In diesem Jahr werden Zora del Buono, Dagmar Leupold, Eva Menasse, Norbert Niemann, Robert Schindel, Fridolin Schley, Ingo Schulze, Tilman Spengler und Feridun Zaimoglu als Gäste erwartet. Im Rahmen des Lübecker Literaturtreffens werden die Autoren den von ihnen gestifteten Literaturpreis zum vierten Mal verleihen. Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck/Günter Grass-Haus statt.

Erstmals trägt der Preis einen neuen Namen. Mit dieser Umbenennung soll betont werden, darin sind sich alle Beteiligten und auch der Vorstand der mit seinem Nachlass betrauten Stiftung einig, dass gerade dieser Preis ein Preis ist, wie ihn sich Günter Grass gewünscht hat. Von Autoren angeregt, gestiftet und an von ihnen besonders geschätzte Kollegen vergeben.

Am 19. Februar 2017 erhält Katja Lange-Müller den „Günter Grass-Preis – von Autoren für Autoren“.

Die Laudatio hält Eva Menasse. In der Begründung zur Preisverleihung heißt es: „Katja Lange-Müller hat sich mit ihrem messerscharfen, todkomischen, lebensklugen und menschenfreundlichen Werk von Anfang an nicht nur die Liebe ihrer Leser, sondern auch die Bewunderung ihrer Kollegen verdient. Katja Lange-Müllers Literatur - kein Wort zuviel und jedes perfekt gewogen.“

Der aus Spenden der Autoren mit Unterstützung der Günter und Ute Grass Stiftung dotierte Literaturpreis wird seit 2011 im Zweijahresrhythmus vergeben. Der erste Preisträger war Günter Herburger, es folgten Ernst Augustin (2013) und Irina Liebmann (2015). Die Preisverleihung findet am 19. Februar 2017 um 11 Uhr im Bürgerschaftssaal des Rathauses zu Lübeck, Breite Straße 62, statt. Das Günter Grass-Haus bittet um Anmeldung bis zum 12. Februar 2017 im Shop des Museums unter shop@grass-haus.de, Telefon 0451-1224230 oder Fax 0451-1224239. Die Autoren lesen aus ihren eigenen Werken am 18. Februar um 19 Uhr in den Kammerspielen des Theaters Lübeck. Karten können über die Theaterkasse (0451-399600) reserviert werden.

Biografie: Katja Lange-Müller

Katja Lange-Müller wurde am 13. Februar 1951 in Ost-Berlin (DDR) geboren. Nach zehn Jahren Schule absolvierte sie eine Ausbildung zur Schriftsetzerin. Anschließend arbeitete sie vier Jahre lang in der Bild-Redaktion der "Berliner Zeitung" und sechs Jahre als Hilfspflegerin auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen. Von 1979 bis 1982 studierte Katja Lange-Müller am Institut für Literatur in Leipzig. Danach folgten ein einjähriger Studienaufenthalt in der Mongolischen Volksrepublik und die Arbeit in einer Teppichfabrik in Ulan-Bator. Frau Lange-Müller übersiedelte 1984 per Ausreiseantrag nach Westberlin (BRD).

Von Katja Lange-Müller sind folgende Werke erschienen: "Wehleid Wie im Leben", S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. (1986). Alle folgenden Bücher erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln: "Kasper Mauser - Die Feigheit vorm Freund" (1988), "Verfrühte Tierliebe" (1995), "Die Letzten - Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei" (2000), „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit“ (2003), „Böse Schafe“ (2007), und „Drehtür“ (2016).

Frau Lange-Müller ist seit 2000 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin. Sie war zu Gastprofessuren im MIT, Cambridge, USA (1997/98) und am Dartmouth-College in Hanover, New Hampshire, USA (2002). Als Gastdozentin war sie (2004) am Oberlin College, Ohio und (April/Mai 2013) am NYU, New York. Sie verbrachte Studienaufenthalte in der Villa Massimo in Rom (2012/13) und der Künstlerakademie Tarabya in Istanbul (2013/14). 2016 absolvierte sie eine Poetik-Dozentur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main.

Katja Lange-Müller wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1986), dem Stadtschreiberpreis von Bergen-Enkheim, Frankfurt/a.M. (1989/90), dem Alfred Döblin-Preis (1995), dem Berliner Literaturpreis (1996), dem Kritikerpreis der SWR-Bestenliste (2001), dem Literaturpreis der Stadt Mainz, des ZDF und des Senders 3-Sat (2002), dem Roswitha von Gandersheim-Literaturpreis (2002), dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2005), dem Preis der Literatur Nord, dem Gerty-Spiess-Preis und dem Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig (alle drei 2008) und dem Kleist-Preis (2013).