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Böden schreiben Geschichte

Neue Sonderausstellung im Museum für Natur und Umwelt: Böden schreiben Geschichte. Erdschichtenbilder von Walter Hähnel

Laufzeit: 29. September 2016 bis (verlängert) 3. September 2017

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Pressemitteilung vom 29.09.2016
Erdschichtenbilder zeigen die verborgenen Schönheiten des Erdreichs und geben die Folge der Ablagerungen im Boden mit ihren interessanten Schichtungen wieder. Das Museum für Natur und Umwelt in Lübeck präsentiert in der Schau Böden schreiben Geschichte. Erdschichtenbilder von Walter Hähnel, die ab dem 29. September im Museum zu sehen ist, 17 Arbeiten von Walter Hähnel.

Der 1913 in Hamburg-Bergedorf geborene und in Lübeck lebende geologische Präparator hat die Bilder in den 1970er Jahren angefertigt. Bei den im Museum für Natur und Umwelt ausgestellten Lackabzügen handelt es sich zu großen Teilen um Abbilder der Ablagerungen aus dem Zeitraum von vor 120.000 Jahren bis vor 250.000 Jahren, als die Gletscher der Saaleeiszeit und Weichseleiszeit die Landschaft Schleswig Holsteins veränderten. Ursprünglich wurde die Technik der Lackfilmmethode oder Lackabzüge um 1930 durch den Geologen und Paläontologen Ehrhard Voigt entwickelt, um Wirbeltier-Fossilien zu bergen und um Boden- und Sedimentprofile zu konservieren.

Voigts Methode der Erdschichtenbilder wurde in der Folge verfeinert und bis zur heutigen Perfektion weiterentwickelt. Dabei hat Walter Hähnel entscheidende Beiträge geleistet: In einer Sandgrube werden die Sandschichten an einer senkrechten Wand mit einem Speziallack besprüht, mit einem Mulltuch bedeckt und noch einmal mit Lack bestrichen. Wenn der getrocknete „Lackfilm“ von der Wand abgezogen wird, sind die originalen Sandschichten fest durch den Lack fixiert. Dieser „Lackfilm“ wird dann auf eine Hartfaserplatte aufgeklebt. So können Bodenprofile sowie auch archäologische oder paläontologische Objekte und Spuren dauerhaft dokumentiert werden. Neben dieser wissenschaftlichen Dokumentation stellen die Bilder ebenfalls ästhetische Unikate einzelner Orte der hiesigen Region dar.

Die Bilder zeigen Linien, Bögen, Schleifen und geheimnisvolle Figuren, die durch die Abfolge der Sedimente und die Einwirkung unterschiedlichster Kräfte entstanden sind. Sie sind einzigartige Zeugnisse der Vergangenheit und Momentaufnahmen von geologischen und bodenkundlichen Formen und Strukturen. Besucher des Museum für Natur und Umwelt haben bis Juli 2017 die Möglichkeit, die Einmaligkeit, Vielfalt und Schönheit jahrtausend alter Prozesse der Geologie zu besichtigen.

--- Die Sonderausstellung wurde aufgrund des großen Erfolgs bis zum 3. September 2017 verlängert. ---

Das Bild ist unter Angabe des Copyrights zur Veröffentlichung im Rahmen der Berichterstattung zur Veranstaltung freigegeben:

Böden schreiben Geschichte
(c) Museum für Natur und Umwelt