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Projektkoordinatorin Victoria Singler in der Zukunftswerkstatt © die LÜBECKER MUSEEN

Aktueller Sachstand in der Neukonzeption des Lübecker Museums für Natur und Umwelt

Pressemitteilung als PDF

Das Museum für Natur und Umwelt in Lübeck bietet Einblicke in die Naturgeschichte Schleswig-Holsteins und der Lübecker Region. Es informiert über die heutige heimische Tier- und Pflanzenwelt im Lübecker Raum und zeigt regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedenen aktuellen Themen. Das Museum soll in den kommenden Jahren erneuert und erweitert werden. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden bereits Standort, Möglichkeiten und Potenzial betrachtet. Dabei wurden insbesondere die Bildungsarbeit und die Ausstellungen in den Fokus genommen.

Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2022 beschlossen, dass zur Weiterentwicklung des Hauses neben 1,5 Stellen im Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck auch eine Stelle für die inhaltliche Projektkoordination bei der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck geschaffen werden muss. Letztere konnte bereits im März 2023 mit der Geowissenschaftlerin Victoria Singler besetzt werden. Sie ist im Moment dabei, nach einer umfänglichen Analyse des aktuellen Ist-Zustandes mit Museumsleiterin Dr. Susanne Füting ein Ausstellungskonzept zu entwickeln. Dieses soll voraussichtlich im August 2024 fertig sein.

Die aktuelle Phase der Grobkonzeption nutzt Singler dazu, verschiedene Akteur:innen zu befragen, um deren Wünsche und Anregungen in die Planung einfließen zu lassen. Es sind langfristige Beteiligungsformate geplant, bei der verschiedene Interessensgruppen durch regelmäßige Treffen an der Gestaltung der Museumsneukonzeption mitwirken können. Vorgesehen ist ein Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen, so zum Beispiel mit der Fachgruppe „Naturwissenschaftliche Museen“ im Deutschen Museumsbund e.V. und mit einem Beirat, der sich aus Naturwissenschaftler:innen, aber auch Mitgliedern des Fördervereins sowie Museumsexpert:innen anderer Häuser zusammensetzt. Für lokale Akteur:innen wie den Kooperationspartner:innen des Museums, Vereinen, Stadtverwaltung, Kitas, Schulen, Hochschulen und weiteren wichtigen Nutzergruppen sind Netzwerktreffen und themenbezogene Workshops geplant. Das Beteiligungsformat startet bereits im Oktober mit einer Kick-Off-Veranstaltung.

Ein besonderes Augenmerk gilt Kindern und Jugendlichen, die zusammen mit ihren Familien eine große Publikumsgruppe des Museums ausmachen: Für sie ist ab 2024 ein eigener Beirat geplant, bei dem sich die jungen Besucher:innen ab 9 Jahren dreimal jährlich zu Ferienworkshops treffen, testen und mitentscheiden können. Aktuell liegen dafür in allen LÜBECKER MUSEEN Postkarten mit QR-Code aus, um interessierte Kinder und Jugendliche aus Lübeck und Umgebung anzuwerben. Anmeldungen sind bis zum 30. November unter https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de/kinder-und-jugendbeirat möglich. 

Auch für Schüler:innen ist ein partizipativer Workshop im Rahmen des „Lübecker Klimaaktionstages“ am 13. Oktober vorgesehen, bei dem diese die Möglichkeit haben werden, Ausstellungsinhalte für den neuen Themenbereich Klimawandel und Klimaanpassung mitzugestalten. Die Projektkoordinatorin freut sich besonders auf die Beteiligungsworkshops mit den jungen Menschen.

Die Bürger:innen der Hansestadt, darunter auch die Anwohner:innen und Besucher:innen des Museums, sollen ebenfalls zu verschiedenen Phasen des Projekts eingebunden werden. Den Auftakt machte bereits die Lübecker Museumsnacht am 26. August, wo Singler mithilfe einer „Zukunftswerkstatt“ den aktuellen Projektstand präsentierte sowie die Ideen und Meinungen der Interessierten einholte. Weitere Befragungen und Evaluationen im Museum sind geplant, um auf Anregungen, Wünsche und Kritik der Besuchenden eingehen zu können. 

Nach diesen ersten Gesprächen und deren Auswertung will das Projektteam Singler und Füting ab April 2024 in die Feinkonzeption gehen. Dies wird in enger Abstimmung mit dem Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck sowie mit dem Leitenden Direktor der LÜBECKER MUSEEN, Dr. Tilmann von Stockhausen, geschehen.

Laut Machbarkeitsstudie wird der Standort des Museums für Natur und Umwelt am Mühlenteich als optimal für die Verwirklichung des Vorhabens eingestuft, weswegen die Sanierung des Bestandsgebäudes – auch aus Nachhaltigkeitsgründen –  grundsätzlich einem Neubau vorzuziehen ist. „Als ehemalige kommunale Klimaschutzmanagerin ist mir eine nachhaltige Umsetzung des Projekts besonders wichtig“, so die Projektkoordinatorin Singler. Dafür muss jedoch zunächst die Erstellung eines Masterplans ausgeschrieben werden, die sich mit der detaillierten Klärung der Möglichkeiten einer Umsetzung am Standort Mühlenteich auseinandersetzt. Auf dieser Grundlage kann im Anschluss der Realisierungswettbewerb ausgeschrieben werden. Der Wunsch ist es, ein Architektenteam zu finden, das Architektur und Ausstellungsinhalte einheitlich plant und gestaltet. Auch dies soll unter der Prämisse von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geschehen.

Da die beiden baulichen Verfahren erst bevorstehen, kann der Eröffnungstermin des neuen Museums für Natur und Umwelt noch nicht datiert werden. Singler und Füting wünschen sich jedoch eine möglichst rasche Umsetzung.

Weitere Informationen unter https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de/projekt

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