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Behind the Scenes im Günter Grass-Haus

Drehbuchautor für Smudo

10.03.2021

Wie Volontär Julius Bartholdt die neue Quizshow des Günter Grass-Hauses vorbereitet

Wie alt ist der kleine Oskar Matzerath, nachdem er beschließt, sein Wachstum einzustellen? In welcher Stadt schrieb Günter Grass seinen Debütroman? Hätten Sie gewusst, dass nach der Premiere der Verfilmung von Volker Schlöndorff 1969 der Aalkonsum in Deutschland rapide gesunken ist? Derlei Fragen rund um „Die Blechtrommel“ gilt es in der neuen Quizshow im Günter Grass-Haus auf den Grund zu gehen.
Aufgrund der laufenden Hygienemaßnahmen ist die Nutzung der Virtual Reality-Anwendung „Inside Blechtrommel“ mittels VR-Brille bis auf Weiteres nicht gestattet, doch Not macht bekanntlich erfinderisch! Brausepulver mischen, Glas zersingen, Oskars Geburtstagstorte auspusten oder Trommelstöcke schwingen – all das ist bald auch ohne VR-Brille möglich. Mit Hilfe eines kontaktlosen, gestenbasierten Sensors sollen Besucher:innen des Museums nach Beendigung des Lockdowns auch in Coronazeiten in die Welt des berühmten Debütromans von Günter Grass eintauchen können. Die Bewegungssteuerung des Interaktionsgerätes erkennt im Radius um den Sensor herum Hände und Gesten. So kann beispielsweise nur mit einer „Wischgeste“ oberhalb des Sensors die Animation des “Brausepulvers” aktiviert werden.

Smudo als Sprecher
Mit den Vorbereitungen für diese neue Anwendung ist das kleine Team des Museums derzeit schwer beschäftigt. Als besonderes Highlight konnte zudem ein äußerst prominenter Sprecher für das Projekt gewonnen werden: Kein Geringerer als Smudo von den Fantastischen Vier verleiht dem Avatar seine Stimme, der anhand von zehn Fragen die User:innen durch die spannende Welt der „Blechtrommel“ leitet.

Die unbekannten Seiten von Günter Grass
Das Drehbuch für Smudo mit insgesamt 20 Fragen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Romans und der Verfilmung von Volker Schlöndorff wurde erstellt vom Volontär der Günter Grass-Hauses, Julius Bartholdt. Der in Berlin geborene, studierte Kunsthistoriker ist seit Februar 2020 für das Museum tätig. Den Literaturnobelpreisträger lernte er bei seinen Recherchen zur Blechtrommel seither von einer für ihn bislang komplett unbekannten Seite kennen: So entdeckte er alte Fotos, auf denen Grass mit seiner Familie im Ostseebad Brösen bei Danzig zu sehen ist oder Bilder, auf denen Grass als junger Student der Düsseldorfer Kunstakademie in einem Jazz-Keller Waschbrett spielt – für Julius Hinweis auf eine „wilde Jugend“.

 

Keine schwierigen Fragen
„Für die Zusammenarbeit mit Smudo musste ich mich in die Rolle eines Drehbuchautors versetzen und mir überlegen, was die Besucher:innen auf die Fragen eventuell antworten und wie der Smudo-Avatar wiederum darauf reagieren könnte“, erzählt Julius. „Mein Chef Jörg-Philipp Thomsa musste mich auch immer wieder dazu ermahnen, keine allzu schwierigen Fragen zu stellen.“, schmunzelt er.

Ein spannendes Projekt, noch dazu mit einem echten Promi!

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